Sag Was! Als Lehrmaterial

Moderierende können „SagWas!“ als Teil von Workshops verwenden, um Individuen zu helfen, neue Wege zu finden, um besser mit abwertenden Bemerkungen im Alltag umzugheen (unbewußte Vorurteile, „unconscious bias“). Die Agenda eines Beispiel-Workshops mir fünf Phasen findest du unten.

Ziele

  1. Teilnehmende verstehen den Einfluss von abwertenden Bemerkungen
  2. Teilnehmende identifizieren Hindernisse beim Stoppen von unbewußten Vorurteilen
  3. Teilnehmende entwickeln und üben neue Arten, sich alltäglichen Vorurteilen zu stellen

Material

  • Karteikarten (ca. 9cm x 15 cm)
  • Stifte
  • 10 Blatt Papier, nummeriert von 1 bis 10, nacheinander an die Wände geklebt
  • Kopien der Vier Schritte von Sag Was!
  • Kopien des Sag Was! Versprechens
  • Platz um in kleinen Gruppen oder paarweise zu Arbeiten
  • Briefmarken für Postkarten (optional)



Phase 1: Einführung (5 Minuten)

Erzähle eine Anekdote zu einer abwertenden Bemerkung aus deinem eigenen Leben, oder nutze eine der vielen Geschichten (Erlebnisse) aus dem Sag Was! Projekt. Erkläre den Umfang des Problems. (Nutze die Kurzen Fakten.)

Gehe die Ziele mit den Teilnehmenden durch. Ermutige und beantworte Fragen.

Phase 2: Der Einfluss von abwertenden Bemerkungen (15 Minuten)

Bitte die Teilnehmenden, auf einer Karteikarte zu notieren, welche Erfahrung sie mit alltäglichen Vorurteilen haben. Sammelt die Karten und mischt sie. (Wenn die Zeit knapp ist, können vorab Beispiele vom Sag Was! Projekt ausgewählt werden.)

Bilde Kleingruppen, und gib jeder Gruppe einen Stapel der gesammelten Karteikarten.

In der Kleingruppe sollen die Teilnehmenden folgendes besprechen:

  • Wie könnte dieser Vorfall die Beteiligten direkt beeinflussen – das Ziel, die Täter*innen und etwaige Zeug*innen?
  • Wie könnte dieser Vorfall die Gesundheit der Gemeinschaft (Firma, Schule, Familie, etc.), wo es passierte, beeinflussen?
  • Was sind die emotionalen, sozialen, physischen und finanziellen Kosten eines Vorfalls wie diesem?
  • Was ist für die Beteiligten der wichtigste Punkt aus dieser Übung?

Dann trefft euch in der großen Gruppe. Bitte jede Kleingruppe, die wichtigsten Punkte aus der Besprechung zu teilen.

Phase 3: Hindernisse, unbewußte Vorurteile zu stoppen (10 Minuten)

Zeige auf die nummerierten Blätter an den Wänden. Sage den Teilnehmenden, dass es sich um das Wohlfühl-Barometer handelt. 1 bedeutet „sehr abgeneigt, etwas zu sagen “ und 10 bedeutet „fühle mich sehr wohl, etwas zu sagen „.

Bitte die Teilnehmenden zu der Nummer zu gehen, die ihren Wohlfühlfaktor bei jedem Vorfall darstellt. Lies zwei oder drei Beispiele von den gesammelten Karteikarten vor. Frage Freiwillige, den anderen mitzuteilen, warum sie diese Zahl als ihre „Wohlfühlziffer“ gewählt haben, und dass sie externe und interne Faktoren für ihre Wahl identifizieren mögen.

Beende diesen Teil sinngemäß mit dem Hinweis „Wie wohl wir uns fühlen, auf Vorurteile zu reagieren, verändert sich nach Ort und involvierten Personen. Als nächstes erlernen wir einige Werkzeuge, die uns helfen, uns in mehr Situationen wohl zu fühlen, etwas zu sagen.“

Phase 4: Alltägliche Vorurteile stoppen (15 Minuten)

Verteile Kopien der Vier Schritte, um etwas gegen alltägliche Vorurteile zu sagen. Gehe mit den Teilnehmenden den Text durch. Zeige ihnen, wie sie die Schritte anwenden können, und zwar anhand eines der Beispiele, die die Gruppe in Schritt 3 betrachtet hat.

Nun bilden die Teilnehmenden Paare. Gib jedem Paar zwei der gesammelten Karteikarten, gerne eigene Beispiele. Jedes Paar soll zusammen die Vier Schritte anhand des Beispiels durcharbeiten. Sie sollen sich überlegen, welche Worte und welche Körpersprache sie in jeder Situation einsetzen würden, und wer mögliche Verbündete sein könnten.

Phase 5: Ende (5 Minuten)

Um den Workshop zu beenden, lade die Teilnehmenden dazu ein, sich das „Sag Was! Versprechen“ zu geben. Teilnehmende sollten ihre ausgefüllten Versprechen mit nach Hause nehmen, als Erinnerung daran, was sie gelernt haben.

Optionaler Schritt: Bitte die Teilnehmenden, ihre Namen und Postadresse auf die eine Seite einer Karteikarte zu schreiben, und auf die andere Seite, welches alltägliche Vorurteil sie in den nächsten vier Wochen stoppen möchten. Sammle die Karten ein und schicke sie den Teilnehmenden drei Wochen nach dem Workshop zu.



Hier findest du dieses Dokument SagWas! als Lehrmaterial zum Herunterladen.

Vielen Dank für deine Hilfe, unbewußte Vorurteile im Alltag zu stoppen!

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