Kurze Fakten
„Diskriminierungen aufgrund bestimmter tatsächlich vorhandener oder zugeschriebener Merkmale können wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Zusammenhalt unterminieren. Für demokratisch verfasste und der Idee der Menschenrechte verpflichtete Gesellschaften ist daher der Grundsatz fundamental und leitend, dass alle Menschen über gleiche Rechte und gleiche Chancen verfügen sollen.“
Quelle: Deutscher Bundestag, Drucksache 18/13060 S. 13
Einige Merkmale, die oft zu Vorurteilen führen
Geschlecht
Aussehen
Soziale Herkunft
Sexuelle Orientierung, Geschlechtsidentität
Religion/ Weltanschauung
Politische Überzeugung
Nationale Herkunft/ Migrationshintergrund
Sprache
Finanzielle Lage
Elternschaft
Chronische Erkrankung/ Behinderung
Geistige Fähigkeiten
Alter
Quelle: Eigene Zusammenstellung
Deutschland
In Deutschland erlebten 2015 in den vergangenen zwei Jahren 36 Prozent der Befragten Diskriminierungen.
Fast 50% der Befragten, die Diskriminierung erlebt haben, berichten von Benachteiligung im Arbeitsleben.
11% der Angestellten in Deutschland erlebten 2015 eine verbale Belästigung am Arbeitsplatz.
Quellen: Umfrage „Diskriminierung in Deutschland 2015“ der Antidiskriminierungsstelle des Bundes, Destatis Merkmal 7, EWCS
Jährlich werden ca. 2.275 Anfragen für Beratung an die Antidiskriminierungsstelle des Bundes gerichtet, Tendenz steigend. Dabei werden nur ca. 60% nach einer Diskriminierung aktiv. Das heißt knapp 40% der Betroffenen unternehmen nichts.
- Ca. 40% dieser Anfragen beziehen sich auf das Arbeitsleben.
- Ca. 20% dieser Anfragen beziehen sich auf Handel und Dienstleistungen.
- Ca. 15% dieser Anfragen beziehen sich auf Ämter und Behörden.
- Ca. 5% dieser Anfragen beziehen sich auf Bildung.
- Ca. 5% dieser Anfragen beziehen sich auf Öffentlichkeit und Freizeit.
- Ca. 5% dieser Anfragen beziehen sich auf Justiz und Polizei.
- Ca. 5% dieser Anfragen beziehen sich auf den Wohnungsmarkt.
Im Arbeitsleben kommen überdurchschnittlich häufig Diskriminierungen aufgrund von Alter oder Geschlecht vor. Weitere Gründe sind ethnische Herkunft verbunden mit Religion, sowie sexueller Orientierung und Identität.
Im Bereich Handel und Dienstleistungen sind Benachteiligungen aufgrund ethnischer Herkunft oder Behinderung besonders häufig.
Von den ca. 40%, die nach einer Diskriminierung nichts unternehmen, wurden folgende Gründe genannt: Zweifel mit einer Beschwerde etwas zu erreichen (60%), Angst vor negativen Konsequenzen (30%), mangelndes Wissen, was man tun könnte (30%), fehlende Zeit oder fehlendes Geld (11%).
Quelle: Pressehandout Diskriminierung in Deutschland Dritter gemeinsamer Bericht 2017
Schweiz
48% der Diskriminierten in der Schweiz erlebten diese Diskriminierung bei der Arbeit.
Quelle: BFS – ZidS-2016, Zusammenleben in der Schweiz
Österreich
„ECRI [European Commission against Racism and Intolerance] stellt fest, dass die Antidiskriminierungsgesetze in Österreich aufgrund der Zuständigkeitsverteilung zwischen Bund und Bundesländern weiterhin komplex und fragmentiert und auf zahlreiche Bundes- und Ländergesetze in einem mehrstufigen institutionellen Rahmen verteilt sind.“
Quelle: ECRI-Bericht über Österreich 7.4.2020, S. 36
Liechtenstein
Liechtenstein plant nicht, das von ihr unterschriebene Protokoll Nr. 12 der European Convention on Human Rights (ECHR) aus dem Jahr 2000 zum Verbot von Diskriminierung zu ratifizieren. Es hat die Behindertenrechtskonvention der Vereinten Nationen als einer von wenigen Staaten noch nicht unterzeichnet.
Quellen: ECRI Report on Liechtenstein 2018, S. 11, Menschenrechte in Liechtenstein 2019, S. 119
Belgien – Ostbelgien, Deutsche Gemeinschaft
[Keine Daten zur DG bezüglich Diskriminerung gefunden. Hinweise gerne über den Kontakt auf der Seite Impressum und Datenschutz.]
Länderübergreifend Österreich, Belgien (DG), Schweiz, Deutschland
16% der Schüler*innen in Deutschland werden mehrmals im Monat gemobbt, 19% in Österreich, 17% in der Schweiz.
Quelle: Pisa Focus #74, 2017, S. 2 „Bullying“